Leidenszeit von Tobias Koch ist endlich vorbei
Gab grünes Licht für den Start von Tobias Koch:
Dr. Metzner beim Kontrollbesuch im Kamener Krankenhaus. (Bild A.Koch)
(ak) "Dank der guten Betreuung im Kamener Hellmig-Krankenhaus und vor
allem durch Dr. Dieter Metzner kann ich wieder ohne Probleme trainieren",
berichtet Tobias Koch. Nach zehn Monaten Pause kann der Leichtathlet nun
endlich wieder Wettkämpfe bestreiten und sich auf Meisterschaften vorbereiten.
Der Hürdensprinter und Zehnkämpfer vom VfL Kamen hatte sich beim
Training im November 2005 unglücklicherweise das Kreuzband gerissen, sehr zum
Entsetzen seiner beiden Trainer Bärbel und Peter Westermann.
Statt Tartanbahn und Sprunggrube musste Tobias Koch unfreiwillig mit
Aufenthalten in Kranken- und Physiaotherapiestuben vorlieb nehmen. Der
Chefarzt für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Kamener Krankenhauses
ist beim Kontrollbesuch begeistert von seinem "Musterpatient": "Ich bin sehr
zufrieden mit der zeitgerechten und komplikationsfreien Heilung und einem
Wettkampf steht nun nichts mehr im Wege", gab Dr. Dieter Metzner das
Startsignal für weitere leichtathletisches Engagement.
VfLer startet Comeback heute bei Kamen Open
Doch bis hierher war es für den jungen Sportler ein langer Weg. Koch
stieg nach zwei Operationen und einer Aufbauphase in der Rehaklinik im Mai
wieder in das Training ein, aber Sprünge wie in einem Zehnkampf-Wettbewerb
sind immer noch mit Vorsicht zu genießen. "Ich möchte an meine alten
Wettkampfergebnisse anknüpfen", so Tobias Koch über seine Pläne für die
nächste Saison, wobei der Kamener weiterhin vom Physiotherapeuten Friedhelm
Hagemann betreut wird.
Für Dr. Metzner war der Eingriff allerdings eine Standartoperation, in
der der Erfolg der Heilung schließlich von der Eigenarbeit des Patienten
abhängt. "Bei Tobias ist eine optimale Mischung aus Mitarbeit und Operation
gelungen", weiß Dr. Metzner, der sich seit 8 Jahren auf die Gelenkchirugie
spezialisiert hat. Nun freut sich Koch auf die "Kamen Open" am heutigen
Samstag im Jahnstadion und seinen ersten Start nach der Operation im Trikot
des VfL Kamen.
[ WAZ vom 23.09.2006 ]
Hellmig-Krankenhaus gilt bei modernsten Verfahren für
Hüft-Operationen über Deutschland hinaus als Lehrstätte
Finnische Ärzte lernen in Kamen dazu
Das OP-Team in der Hellmig-Klinik setzte sich gestern
ungewöhnlich international zusammen. Dr. Osmo Hiltunen und Prof. Hannu Pätiälä
schauten Chefarzt Dieter Metzner über die Schulter. Inzwischen erkunden selbst
finnische Ärzte in Kamen modernste Operationstechniken.
Dieter Metzner findet nicht so ungewöhnlich, dass gerade ein kleines
kommunales Krankenhaus mit Ausrichtung auf die Grundversorgung so viel
Spezialkompetenz angesammelt hat, dass hier inzwischen nationale und
internationale Gäste dazu lernen wollen: „Für uns war es Teil unserer
Überlebensstrategie, uns in dieser Nische zu entwickeln."
Metzner selbst hat viel dazu beigetragen. Für ihn sind Hüft- und
Kniegelenke beruflicher Schwerpunkt, aber auch persönliches Hobby. Das
Besondere an der modernen OP-Technik: Der Austausch von Hüftgelenken erfordert
„minimalinvasiv" gerade noch 6 bis 8 Zentimeter lange Hauteinschnitte. Muskeln
müssen nicht mehr abgelöst werden, die OP-Zeit verkürzt sich dadurch auf unter
einer Stunde Dr. Metzner: „Die Vorteile sind weniger Wundschmerz, schnellere
Mobilität, kürzere Verweildauer in der Klinik und kürzere Rekonvaleszenz."
An der Entwicklung der Prothesen hat Metzner mitgearbeitet. Die
Helmig-Klinik verfügt dazu über die entsprechene OP-Ausstattung bis hin zu
elektronischer Navigationsunterstützung.
Wissbegierig präsentierten sich die finnischen Gäste. Der Nachteil der
OP-Technik sei die längere Lernphase für den Operateur, räumt Metzner ein.
Deshalb fänden sich immer häufiger fachkundige Zuschauer bei den Operationen
ein. Finnen allerdings waren erstmals darunter. Für solche Operations-Gäste
gelte im Sinne der Patienten natürlich die ärztliche Schweigepflicht.
Gestern standen drei Hüft-Operationen unterschiedlichen
Schwierigkeitsgrades auf dem Plan. Nach kurzer Pause ging es für Dr. Metzner
ohne Gäste weiter. 300 solcher Operationen werden am Hellmig-Krankenhaus
inzwischen jährlich durchgeführt.
[ Hellweger Anzeiger vom 03.12.2009 ]
Sprunggelenke sind bei Schnee überstrapaziert
Unfallchirurgen im Hellmig-Krankenhaus behandeln 20 Prozent mehr
Brüche
“Wir haben jetzt schon rund 20 Prozent mehr Unfallverletzungen,
die in den OP müssen, als im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit“, berichtet
Chefarzt Dr. Dieter Metzner. Darunter sind die typischen Verletzungen, die bei
Schnee und Eis zustande kommen: Sprunggelenks-, Handgelenks- und Oberarmbrüche.
Insgesamt zwölf Ärzte kümmern sich im Hellmig-Krankenhaus täglich in der
Unfallchirurgie um die Patienten. An den Feiertagen reichte auch die
Notfallbesetzung aus, denn über Weihnachten kamen viel weniger Unfallpatienten
ins Krankenhaus. “Weihnachten hatten wir weniger Verletzungen als noch im
vergangenen Jahr. Da waren es fast doppelt so viele Brüche“, berichtet
Chefarzt Dr. Metzner. Woran die niedrigere Quote liegt, weiß er selbst nicht.
“Vielleicht waren weniger Menschen an den Feiertagen aufgrund des Wetters
unterwegs“, vermutet er.
Die Hellweg-Apotheke hatte über die Feiertage Notdienst in Kamen. Selbst
dort fragten die Kunden über die Feiertage nicht nach Mitteln zur Linderung
von Sturzverletzungen.
[ Hellweger Anzeiger vom 28.12.2010 ]
Ein Wunsch wird Wirklichkeit: Ausweisung der unfall-
und wiederherstellungschirurgischen Hauptabteilung ist genehmigt
Kamen | Es ist geschafft: Das Hellmig-Krankenhaus darf und wird die
Hauptabteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie ausweisen.
Von Yvonne Schütze-Fürst
Ein schon vor 50 Jahren begonnener Weg hat nun zum
Ziel geführt. Der entsprechende Feststellungsbescheid liegt nun vor und damit,
so freute sich gestern Geschäftsführer Norbert Vongehr, kann die
Hauptabteilung ab sofort eingerichtet werden. Die Planungsrunde dazu hatte im
November 2003 stattgefunden, doch schon vor nunmehr 50 Jahren legten der
Chefarzt Dr. med. Schwier sowie später sein Nachfolger Dr. med. Pohl den
Grundstein für den Aufbau der unfall- und wiederherstellungschirurgischen
Abteilung am Hellmig-Krankenhaus.
Heute führen Dr. Hartleb und Dr. Metzner im
kollegialen System die Unfallchirurgie. Ganz bewusst, so erinnert Norbert
Vongehr, habe man sich vor drei Jahren für die Einstellung des Chirurgen Dr.
Metzner entschieden – die Ausweisung der Hauptabteilung Unfall- und
Wiederherstellungschirurgie dabei fest im Blick.
Den Schritt zur Einrichtung der Hauptabteilung
werteten gestern nicht nur die Chefärzte und der Geschäftsführer Vongehr als
Schritt in eine gesicherte Zukunft. Auch Bürgermeister Hermann Hupe, zugleich
Aufsichtsratsvorsitzender des Krankenhauses, drückte seine Freude aus. Sein
Dank geht dabei an die Ärzteschaft sowie an die Bezirksregierung und das
Ministerium, die letztlich die Arbeit des Krankenhauses zu würdigen gewusst
hätten. „Es war ein schwieriger Schritt“, erinnert sich Hermann Hupe an die
Anstrengungen, die Abteilungsstruktur des Krankenhauses ohne Verluste
auszubauen. Verluste gibt es minimal im Bereich der Bettenzahl, die von 220
auf 207 gesunken ist. Die aber nicht ausschlaggebend für den Erfolg des
Krankenhauses ist.
Der Erfolg liegt auf medizinischer Seite – und da
kann das Hellmig-Krankenhaus einiges vorweisen. Neueste minimalinvasive
Methoden in der Hüftgelenkschirurgie zum Beispiel erlauben es, Patienten viel
früher wieder nach Hause entlassen zu können. Die Patienten brauchen weniger
Medikamente, weniger Pflege, sind viel schneller wieder fit. Operationen, die
vor Jahren noch stationär durchgeführt werden mussten, werden heute ambulant
„erledigt“. Und es wird weitergehen mit der Entwicklung – auch dank der
Ausweisung der Hauptabteilung, denn die erlaubt es den Ärzten an Fortbildungen
teilzunehmen.
Ein neues Feld ist da schon im Blickfeld, die
Endoprothetik. „Darum aber wird sich die nächste Generation kümmern“, denkt
Dr. Hartleb an die Zukunft.
Chefarzt Dr. Hartleb kann sich noch gut an die
Zeit erinnern, als er in Kamener Krankenhaus begann. „Damals gab es am Kamener
Kreuz viele Unfälle“ und somit viel Arbeit für den Unfallchirurgen, der heute
gemeinsam mit Dr. Metzner die Unfallchirurgie leitet. Noch zu Zeiten von Dr.
Pohl und Dr. Schwier gab es die Unfallchirurgie als Fachabteilung nicht. Doch
die von Dr. Schwier entwickelte Knochenbruchbehandlung mit der „Schwier´schen
Schraube“ fand und verfeinerte er am Kamener Krankenhaus. Heute sind es nicht
mehr die Verkehrsunfälle am Kamener Kreuz oder die Kumpel der Zechen, die im
Krankenhaus vorrangig zu behandeln sind. Es sind die Freizeitunfälle, die
zugenommen haben sowie die degenerativen Gelenkerkrankungen, um die sich die
Ärzte vermehrt kümmern.
Hochmodern und praxistauglich: Künstliches Hüftgelenk "made" in Kamen
|
Chefarzt des Hellmig-Krankenhauses entwickel-te eine Prothese, die den
Alltagstest im OP besser besteht
Kamen. Knapp 100 künstliche Hüftgelenke hat Chefarzt Dr. Dieter Metzner
mit seinem Team in den vergangenen zwölf Monaten seinen Patienten am Kamener
Krankenhaus einge-setzt. Seit September benutzt er dafür ein Implantat, das er
selbst mitentwickelt hat. Cepthar SC heißt das Schraubpfan-nen-Hüftsystem, das
wie alle Implantate der so genannten 3. Generation eine raugestrahlte
Oberfläche aus Titan besitzt, die das Einwachsen erleichtert. Neu an dem
"Metzner-Modell" ist die Kombinierbarkeit verschiedener Pass-Stücke. Neben
einer Hüftpfanne zum Einschrauben umfasst das System eine so genannte
Pressfit-Pfanne, die in den Kno-chen eingeschlagen wird. Die Verankerungen für
beide Pfannen können mit derselben Fräse vorbereitet werden, so dass der
Chirurg während der Operation entscheiden kann, welche Lösung er wählt. Die
Einsätze aus Keramik und Kunststoff passen ebenfalls in beide Modelle und
sogar in Hüftpfannen verschiedener Größen. Hierdurch werden
La-gerhaltungskosten reduziert. Dazu kommen weitere techni-sche
Verbesserungen: Das Gewinde der Schraubpfannen ist schärfer und lässt sich
leichter und schonender in den Kno-chen eindrehen. Während dieses Vorganges
verklemmt sich die Pfanne nicht so frühzeitig. Der Verschlussdeckel kann mit
einem speziell entwickelten Instrument einfacher aufge-setzt werden. Dadurch
wird die OP-Zeit verkürzt und der Pa-tient weniger belastet.
Im Oktober vergangenen Jahres war die Herstellerfirma implantcast aus
Buxtehude auf den Kamener Chefarzt zuge-kommen und bat ihn um Mithilfe bei der
Entwicklung eines neuen Hüftpfannensystems - wohl wissend, dass Dr. Metz-ner
sich zu einem Spezialisten der Gelenkprothetik entwi-ckelt hat. Hüft-, Knie-
und Schultergelenke sind sein Metier - nicht erst seitdem er an der Seite von
Herrn Dr. Hartleb am Städtischen Hellmig-Krankenhaus arbeitet, sondern schon
in jungen Jahren unter Prof. Eßer in Mönchengladbach, unter Prof. Giebel in
Lüdenscheid und später als Oberarzt und Chefarztvertreter in Gelsenkirchen.
Bei der täglichen Arbeit mit Hüftgelenkspatienten fielen dem engagierten
Mediziner zahlreiche Unzulänglichkeiten der bisherigen Systeme auf. Sozusagen
im OP überlegte er, was man wie verbessern könnte. Der Hersteller implantcast
setzte seine Ideen um. Und knapp ein Jahr nach den ersten Planungsgesprächen
konnte Dr. Metzner Ende September 2004 in Kamen die ers-te neue Hüftpfanne
implantieren. Seither hat er seine Ent-wicklung bereits rund zwanzig Mal in
Kamen eingesetzt. Be-reits unmittelbar nach der Entwicklung wurde dieses
Modell von etlichen anderen Kliniken angefragt. Gleichzeitig laufen an der
Universität Bonn Versuche mit dem neuen Modell, das vor dem Einsatz im OP
zahlreiche Tests und umfangrei-che Prüfverfahren durchlaufen musste.
Inzwischen ist die Pfanne nach ISO CE zertifiziert. Nachuntersuchungen
ent-sprechend den internationalen Standards werden nun zei-gen, wie gut sich
das Modell im Alltag bewährt. Dr. Metzner nimmt alle Patienten drei, sechs und
zwölf Monate nach ihrer OP noch einmal gründlich unter die Lupe.
Gleiches gilt auch für die weiteren Abende in der Reihe: Am 24. November
widmet sich Oberarzt Ulrich Fleischmann weit verbreiteten Krankheiten an Magen
und Darm. Der Coloproktologe erklärt, welche Erkrankungen hinter Sodbrennen,
Völlegefühl und Stuhlunregelmäßigkeiten stecken und wie man sie vermeiden
kann. Außerdem stellt er verschiedene Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten
vor.
Der dritte Abend der Reihe steht unter dem provokanten Motto "Sport ist Mord"
und wird vom Chefärzte-Duo der Chirurgischen Abteilung geleitet. Dr. Dieter
Metzner und Dr. Günter Hartleb widmen sich am 26. Januar 2005 der Arthrose,
also dem Verschließ von Gelenken. Neben konservativen Methoden wie
Physiotherapie und Medikamentenverordnung stellen die beiden auch die modernen
Operationsmethoden vor, die am Städtischen Hellmig-Krankenhaus mit großem
Erfolg angewendet werden.
Weil der Pulsschlag freilich nicht mit dem VHS-Semester enden soll, wird die
Reihe im kommenden Frühjahr fortgesetzt. Dann stehen weitere Volkskrankheiten
auf dem Programm - jeweils vorgestellt von Spezialisten des Kamener
Krankenhauses.
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"Großer Wurf": Klinik bekommt Unfallchirurgie
Bürgermeister Hermann Hupe hat Zusage von der
Landesregierung erhalten
Von Johannes Brüne
Kamen. Die gute Nachricht erreichte den Bürgermeister während der
Bürgerreise in Frankreich: Das Krankenhaus bekomt eine Unfallchirurgie.
Schriftliches hat Hermann Hupe, der dem Aufsichtsrat des
Hellmig-Krankenhauses vorsitzt, noch nicht. Aber eine feste Zusage für die
neue Hauptfachabteilung aus dem Landesgesundheitsministerium in Düsseldorf.
Im Gespräch war die Unfallchirugie für die Kamener Klinik schon länger.
Bereits im Mai hatte die Stadt entsprechende Signale aus der Landeshauptstadt
erhalten (wir berichteten). Die Entscheidung hatte sich dann aber verzögert.
Dass sie jetzt gefallen ist, löst beim Bürgermeister entsprechende
Erleichterung aus: "Das ist ein großer Wurf für uns und eine positive
Entwicklung für die Zukunftssicherung des Krankenhauses."
Hupe sieht den Zuschlag für die Unfallchirurgie auch als wichtiges
Signal für die laufenden Tarifauseinandersetzung im Hellmig-Krankenhaus. Die
Hauptfachabteilung bringe der Klinik schließlich finanzielle Vorteile. "Wir
tun alles, um die Erlösstruktur zu verbessern", sagt Hupe mit Blick auf die
Krankenhaus-Mitarbeiter, die finanzielle Einbußen hinnehmen sollen.
Die neue Hauptabteilung Unfallchirurgie wird voraussichtlich 35 Betten
bekommen, die sie von der schon bisher existierenden chirurgischen Abteilung
erhält: "Die gesamte Chirurgie wird aufgeteilt", kündigt Hupe an. Das
Krankenhaus muss zwar nach den Plänen des Landes 13 von insgesamt 220 Betten
abbauen, aber angesichts der aktuellen Entwicklung hält der Bürgermeister das
für verschmerzbar. Die neue Abteilung könnte nach Angaben von Hupe ihre Arbeit
innerhalb von zwei bis drei Monaten aufnehmen.
In sein Lob für das Krankenhauses schließt Hupe ausdrücklich die beiden
Chefärzte der chirurgischen Abteilung, Dr. Günter Hartleb und Dr. Dieter
Metzner, ein: "Sie konnten den Bedarf nachweisen." Metzner ist Unfallchirurg.
Die positive Nachricht aus Düsseldorf versüßt auch dem
Verwaltungsdirektor Norbert Vongehr den Urlaub. "Über jede positive Meldung in
dieser Hinsicht freue ich mich", sagt er. Vongehr sieht sich dadurch in seinem
Konzept bestätigt: "Die Unfallchirurgie ist ein wesentliches Element in
unserer Strategieplanung."
Vongehr hat kein Problem damit, dass die Zusage der Landesregierung noch
nicht schwarz auf weiß vorliegt. Der Direktor rechnet damit, dass der Brief
aus Düsseldorf im Lauf der nächsten Woche eingeht. Bis dahin will er sich über
die konkreten Auswirkungen ausschweigen: "Sobald der Bescheid vorliegt werde
ich die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit über Details informieren."
[ Hellweger Anzeiger vom 11.10.2005 ]
Gips oder Vollnarkose
Chefarzt Dr. Dieter Metzner
referiert über Knochenbrüche bei Kindern
Kamen. Die Knochen der Kamener Kinder brechen
offenbar selten. Jedenfalls blieb die Resonanz auf einen Vortrag von Dr.
Dieter Metzner überschaubar.
Doch wenn die Zahlen stimmen,
die der Chefarzt des Hellmig-Krankenhauses im Rahmen der Vortragsreihe
"Pulsschlag" in der Klinik referierte, dann sind auch Eltern aus der
Sesekestadt häufiger mit Frakturen an den Körperteilen ihrer Töchter und Söhne
konfrontiert. Ein Viertel aller bundesweit registrierten Verletzten seien
Kinder. Und wiederum 25 Prozent von deren Verletzungen seien Knochenbrüche,
berichtete der Chirurg: "Statistisch gesehen treten 21 Brüche pro Jahr und
1000 Kinder auf."
Fraktur ist aber nicht gleich Fraktur, und so
variieren auch die Behandlungsmethoden. Entscheidend sei dabei die Frage: "Wo
wächst der Knochen?", erläuterte Metzner. Denn das Wachstum von Kinderknochen
verläuft alles andere als gleichmäßig: "Der Oberarm wächst zu 80 Prozent an
der Schulter, der Unterarm zu 80 Prozent am Handgelenk", nannte Metzner
Beispiele.
Diese Erkenntnisse sind für den Umgang mit
Frakturen bei Kindern von Bedeutung. Denn es gelte folgende Grundregel, so
Metzner: "Je näher der Bruch an der Wachstumsfuge liegt, desto größer ist das
Korrekturpotenzial." Das bedeutet, dass es gerade bei kleinen Patienten oft
gar nicht nötig ist, einen Bruch zu operieren. Zuweilen reicht eine
konservative Behandlung, etwa mit einem Gips.
Muss ein Mädchen oder ein Junge wegen einer
komplizierten Fraktur aber doch operiert werden, empfiehlt Metzner auf jeden
Fall eine Vollnarkose - auch wenn bei vergleichbaren Verletzungen bei
Erwachsenen eine örtliche Betäubung ausreicht: "Kinder haben im Krankenhaus
generell Angst." Darauf nimmt Metzner schon bei der Untersuchung Rücksicht.
Bevor er das verletzte Körperteil des Kindes anfasst, schaut er sich den
möglichen Bruch erst einmal genau an, um bei dem kleinen Patienten Schmerzen
und Furcht zu vermeiden.
Manchmal muss der Mediziner auch die Ängste der
Eltern beachten. Etwa, wenn er den Bruch eines Kindes operiert, obwohl der
Knochen bei richtiger Behandlung von alleine wieder zusammenwachsen würden und
dabei keinerlei bleibende Schäden zu befürchten sind: "Bis eine Fehlstellung
auswächst, dauert es bis zu zwei Jahren. Das ist den Angehörigen schwer zu
vermitteln."
[ Hellweger Anzeiger vom 04.11.2005 ]
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